Verbraucherzentrale: Milka Haselnusscreme verdient diese Bezeichnung nicht

Milka Haselnusscreme Name gerechtferigt oder irreführend
(Quelle: Screenshot/lebensmittelklarheit.de)

Die Verbraucherzentrale hat sich die Milka Haselnusscreme näher angesehen. Da der Schokoladenaufstrich zu wenige Haselnüsse enthält, haben die Verbraucherschützer dem Hersteller Tipps für eine bessere Kennzeichnung gegeben. Doch was war geschehen?

Werden Sie als Verbraucher möglicherweise von Milka getäuscht, weil der Brotaufstrich zu wenig Haselnüsse enthält? Dieser Frage ist die Verbraucherzentrale aufgrund einer Beschwerde nachgegangen. Der Kunde hatte moniert, dass der Begriff Haselnusscreme für ihn nicht aussagefähig ist. Schließlich wisse er nicht, wie hoch der Haselnussanteil wirklich ist. Das stimmt nicht ganz, denn die Antwort steht im Kleingedruckten in der Zutatenliste auf der Rückseite. Dennoch ist die Frage berechtigt.

Tatsächlich ist im Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch geregelt, dass Verbraucher bei Lebensmitteln nicht getäuscht werden dürfen. Verbraucher sollen sich beim Kauf von Produkten bewusst für oder gegen ein Lebensmittel entscheiden können. Dazu gehört auch, dass die groß beworbenen Eigenschaften auch tatsächlich zutreffend sind. Doch wie so oft gibt es an dieser Stelle offenbar Grauzonen.

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Verbraucherzentrale kritisiert den Namen Haselnusscreme

Im Fall von Milka Haselnusscreme hat die Verbraucherzentrale festgestellt, dass der Namen in eine falsche Richtung deuten könnte. Demnach sind die Zutaten für das Produkt eher für Nuss-Nougat-Cremes typisch. Der marktübliche Haselnussgehalt bei Nuss-Nougat-Cremes liegt bei 13 bis 50 Prozent. Doch Milka hat bei weitem keinen so hohen Anteil an Haselnüssen in seinem Produkt. Die Milka Haselnusscreme enthält nämlich lediglich 5 Prozent Haselnussmasse.

Demnach kann der Name Haselnusscreme zu Missverständnissen führen und der Verbraucher kann sich eben erst nach Studium des Kleingedruckten im Supermarkt für oder gegen die Milka Haselnusscreme entscheiden. Schließlich könnte die Haselnusscreme im Nachbarregal deutlich mehr Haselnüsse enthalten. Um Missverständnissen vorzubeugen hat die Verbraucherzentrale Milka empfohlen, den Haselnussgehalt direkt am Produktnamen zu kommunizieren oder gleich eine andere Bezeichnung zu wählen.

Milka sieht das Problem nicht und empfiehlt Studium des Kleingedruckten

Milka hat zu der Einschätzung der Verbraucherzentrale Stellung genommen. Das Unternehmen sieht den Namen aus verschiedenen Gründen gerechtfertigt. Der Name sei aufgrund des Anteils an Haselnüssen und
aufgrund des haselnussigen Geschmacks zutreffend. Laut dem Hersteller sei für den Kunden vor allem die Geschmacksrichtung der Creme interessant. Außerdem gäbe es keine Standards für die Bezeichnung als Haselnusscreme:

[…] Auf der Rückseite der Verpackung werden alle Zutaten entsprechend der gesetzlichen Vorschriften
gekennzeichnet. Der Verbraucher hat damit die Möglichkeit, sich vor dem Kauf umfassend über das
Produkt und den Inhalt der Verpackung zu informieren.
Die in der Zutatenliste ausgewiesene Haselnussmasse besteht zu 100 % aus Haselnüssen ohne jegliche
Zusätze, die zu einer pastösen Masse verarbeitet werden und dem Produkt zugegeben werden.
Die Bezeichnung des Produktes als Haselnusscreme ist aufgrund ihres Anteils an Haselnüssen und
aufgrund des haselnussigen Geschmacks gerechtfertigt. Ein Standard für die Bezeichnung als
Haselnusscreme existiert im Gegensatz zu Nuss-Nougat-Cremes nicht. […] Auszug aus der Stellungnahme von Milka an die Verbraucherzentrale (Stand: 23.11.20220)

Zudem weißt Milka explizit daraufhin, dass die verwendeten fünf Prozent Haselnussmasse aus 100 Prozent Haselnüssen besteht. Allerdings wird dadurch der Haselnussanteil nicht höher.

Wie ist Ihre Meinung zur Milka Haselnusscreme?

Erwarten Sie beim Kauf Milka Haselnusscreme lediglich einen haselnussigen Geschmack oder gehen Sie davon aus, dass tatsächlich mehr als 5 Prozent Haselnüsse enthalten sind? Studieren Sie die Zutaten im Kleingedruckten, bevor Sie ein Produkt erwerben? Über die Kommentare unterhalb des Artikels können Sie mit anderen Lesern über das Thema diskutieren.


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1 Kommentar

  1. Naja, sie schmeckt mega lecker und kommt an Nutella ran,
    enthält KEIN Palmöl und es wird keine Kinderarbeit für die Produktion eingesetzt (Türkei/Syrien)
    Damit will ich mich erstmal zufrieden geben.
    Erstmal.

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