
Am Telefon wird besonders gern betrogen. Die Identität des Anrufers lässt sich schlecht nachweisen. Das nutzen Kriminelle aus, um an Ihr Geld zu kommen. Häufig geben sich die Betrüger dabei als falsche Bankmitarbeiter aus. Wir verraten, wie Sie sich vor diesem Betrug schützen.
Nicht nur für Amazon erhalten Sie lästige Nachrichten, welche am Ende in die Phishing-Falle führen. Auch im Bereich der Banken sind diese Spam-Nachrichten weit verbreitet. Neben den versendeten E-Mails gibt es aber ein weiteres Problem. Die Anrufe. So versuchen Kriminelle beispielsweise durch den Enkeltrick an Ihr Erspartes zu gelangen. Auch während des Corona-Lockdowns kam es vermehrt zu betrügerischen Anrufen.
Immer wieder fallen Opfer auf diverse Anrufe von Kriminellen herein. Oftmals geben sich die Betrüger dabei als falsche Bankangestellte aus. Am Telefon ist die Identität leider nicht wirklich nachvollziehbar. Und die Anrufer sind sogar so gerissen, dass Sie die Rufnummernanzeige im Display manipulieren. So denken Sie, dass Ihre Hausbank anruft.
Hätten Sie das gewusst?
Kriminelle rufen als Bank-Mitarbeiter an
Um direkt an Ihr Geld zu kommen, geben sich Anrufer immer wieder als Bankangestellte aus. Mit den kuriosesten Geschichten versuchen sie an Ihr Geld und die Ersparnisse auf dem Konto zu gelangen. Dabei gelingt es den Tätern, Sie in ein Gespräch zu verwickeln und Sie so zu verwirren, dass Sie am Ende persönliche Daten preis geben. Doch das sollten Sie nie tun.
So gleichen die falschen Bankmitarbeiter im Zuge einer vermeintlichen Zusendung einer neuen EC- oder Kreditkarte beispielsweise Daten wie Kontonummer, Kontostand, Kartennummer, das Geburtsdatum oder auch die Daten für das Onlinebanking ab. Mit diesen Angaben kontaktieren Sie später Ihre Bank und heben das Geld vom Konto ab.
So gehen die Täter vor
Auf dem Weg zum Geld ist den Betrügern fast jedes Mittel recht. Immer wieder lassen sich die Kriminellen neue Tricks einfallen, um an Ihre Ersparnisse zu gelangen.
Beispiel 1: Sicherheitslücken im Onlinebanking
Bei dieser Methode gaukeln Ihnen die Täter vor, dass es zu einer Sicherheitslücke beim Onlinebanking Ihrer Hausbank gekommen ist. Im Zuge des Gesprächs werden Sie dazu gebracht, ein vorgegebenes Handy für den Empfang der Push-TAN-Daten auf Ihren Onlinebanking-Account zu registrieren. So bekommen die Anrufer die Verfügungsgewalt über Ihr Konto.
In einem ersten Schritt wird das Überweisungslimit erhöht. Anschließend werden über einen längeren Zeitraum immer wieder mehrere Überweisungen durchgeführt. Am Ende merken Sie den Betrug erst, wenn Sie Ihre Kontoauszüge durchsehen.
Beispiel 2: Verdächtige Abbuchungen auf dem Konto
Hier rufen die falschen Bankmitarbeiter an und „verkaufen“ Ihnen, dass es merkwürdige Abbuchungen auf Ihrem Konto gäbe. Mit Ihrer Hilfe sollen die falschen Abbuchungen zurückgebucht werden. Im Zuge des Gesprächs werden Sie dazu gebracht, mehrere Überweisungen durchzuführen. So kommt allerdings kein Geld auf Ihr Konto. Sie geben dieses direkt an die Betrüger.
Beispiel 3: Falsche Bankmitarbeiter holen EC-Karte ab
Zunächst rufen die falschen Bankmitarbeiter Sie an und behaupten, dass es neue EC-Karten geben wird. Dafür müssten die alten EC-Karten samt PIN eingesammelt werden. Sind Sie darauf hereingefallen, steht dann ein angeblicher Mitarbeiter der Bank vor Ihrer Tür und holt die EC-Karte tatsächlich ab. Geben Sie ihm dann auch noch die PIN, hat der Täter freie Fahrt und kann sich auf Ihrem Konto bedienen.
Beispiel 4: Umstellung Online-Banking
Im Zuge der Umstellung des Onlinebankings sollen Sie den falschen Bankmitarbeitern Ihre Bankdaten sowie eine TAN mitteilen. Tun Sie dies, heben die Betrüger Geld von Ihrem Konto ab.
So schützen Sie sich vor den falschen Bankmitarbeitern
Damit Sie auf die gemeinen Tricks der falschen Bankmitarbeiter nicht hereinfallen, sollten Sie die folgenden Tipps beachten. Diese Hinweise und Ratschläge gibt die Polizei auch immer wieder.
- Keinen Druck entstehen lassen. Bauen die Täter zu viel Druck am Telefon auf, legen Sie einfach den Hörer auf und beenden das Telefonat. Sobald Ihnen etwas komisch vorkommt, sprechen Sie nicht weiter.
- Geben Sie am Telefon keine Auskunft über persönliche und finanzielle Verhältnisse.
- Geben Sie am Telefon keine persönlichen Daten, PINs, TANs oder Login-Daten und Passwörter weiter.
- Übergeben/Überweisen Sie nie Geld an Unbekannte. Händigen Sie auch keine Wertgegenstände oder EC-Karten / Kreditkarten an Unbekannte aus.
- Sie sind verunsichert? Sprechen Sie mit Familie oder Vertrauten über derartige Anrufe. Kontaktieren Sie Ihre Hausbank über die Ihnen bereits bekannte Telefonnummer und fragen dort nach.
- Vorbeugend können Sie ein Überweisungslimit einrichten. Damit wird es den Tätern erschwert, hohe Summen auf einmal abzuheben. Nachteil: Bei einem Autokauf oder einem anderen Kauf mit hoher Summe müssen Sie dieses Limit wieder aufheben oder anders setzen.
Haben Sie einen derartigen Anruf erhalten, sollten Sie auf jeden Fall die Polizei darüber informieren. Diese kann bei Bedarf für Ihren Landkreis eine Warnung aussprechen und so andere Bürger über die Betrüger informieren.
Auf falsche Bankmitarbeiter hereingefallen? – Was tun?
Sie sind auf den Anruf eines falschen Bankmitarbeiters hereingefallen und haben sich dazu verleiten lassen, Daten herauszugeben? Dann sollten Sie ganz schnell handeln. Kontaktieren Sie als erstes Ihre Bank und sperren Sie Ihr Konto.
In einem weiteren Schritt sollten Sie Anzeige bei der Polizei erstatten. Mittlerweile können Sie die Anzeige auch online erstatten. Sollten Sie vor Ort zur Polizei gehen, helfen Ihnen unsere Tipps zur Anzeigenerstattung weiter.
Falsche Bankmitarbeiter sind nicht die einzigen Betrüger. Wir berichten auf unserer Webseite auch über weitere Betrügereien.
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