
Hat Ihr Wasserkocher weiße Schlieren oder Ablagerungen? Dabei handelt es sich vermutlich um Kalk, der kein Grund zur Beunruhigung ist. Wir erklären, wie Sie den Kalk im Wasserkocher mit Hausmitteln wegbekommen.
Wenn Sie Ihren Wasserkocher häufig benutzen, werden Sie nach einiger Zeit helle Ablagerungen auf dem Boden, an den Innenwänden oder dem Ausguss des Wasserkochers feststellen. Das ist ganz normal, da es sich hier um Kalkablagerungen handelt. Der Kalk befindet sich in einer chemischen Verbindung im Leitungswasser und wird durch die Erhitzung freigesetzt.
Schädlich sind die Kalkablagerungen nicht. Allerdings können sich im fortgeschrittenen Stadium weiße Schlieren oder gar Kalkteilchen im abgekochten Wasser befinden. Das ist unschön für das Auge. Hinzu kommt, dass der Kalk im Wasserkocher das Gerät schädigen und geschmackliche Auswirkungen haben kann. Zudem erhöht sich oft der Stromverbrauch, da der Wasserkocher mehr Zeit für die Erhitzung benötigt. Und dann zapft der Kalk gewissermaßen Ihren Geldbeutel an. Nötig ist das nicht, da sich ein Wasserkocher mit einfachen Mitteln leicht entkalken lässt.
Wasserkocher mit Essig oder Essigessenz entkalken
Viele Verbraucher nutzen seit Jahrzehnten Essig oder Essigessenz als bewährtes Hausmittel im Kampf gegen den Kalk im Wasserkocher. Essigessenz bekommen Sie im Supermarkt zu kaufen. In den meisten Fällen genügt aber auch handelsüblicher Essig. Doch Vorsicht: Nutzen Sie keine speziellen Essigvariationen mit Geschmack oder besonderer Konsistenz. Balsamico ist beispielsweise ungeeignet. Nehmen Sie klaren Essig, wie beispielsweise Apfelessig.
Vorteile:
- Schnelle und zuverlässige Kalkentfernung
- Essig ist im Haushalt häufig verfügbar und muss nicht separat eingekauft werden.
Nachteile:
- Unangenehmer und beißender Geruch
- Kann Geschmack beeinflussen, wenn nicht sorgfältig ausgespült
So entkalken Sie Ihren Wasserkocher mit Essig:
- Wenn Sie nur den Boden des Wasserkochers entkalken möchten, dann geben Sie 2 Esslöffel Essig und einen Becher Wasser in den Kocher. Sind auch die Seitenwände verkalkt, müssen Sie den Wasserkocher vollständig mit der Mischung füllen. Wenn Sie Essigessenz nutzen, sollten Sie das Mischverhältnis auf der Packung beachten.
- Lassen Sie die Mischung aufkochen und anschließend mindestens 30 Minuten einwirken.
- Leeren Sie den Wasserkocher aus und wischen Sie diesen mit einem feuchten Tuch aus.
- Wurde der Kalk entfernt, sollten Sie im Wasserkocher noch einmal klares Wasser aufkochen und ausspülen. Dadurch wird der Essiggeruch und -geschmack entfernt.
- Befindet sich immer noch Kalk im Wasserkocher, dann wiederholen Sie die Prozedur. Bei hartnäckigen Ablagerungen erhöhen Sie möglicherweise den Essiganteil im Wasser.
- Sorgen Sie für eine gute Belüftung.
Vorsicht: Essigessenz darf in unverdünnter Form auf keinen Fall erhitzt werden!
Wasserkocher mit Zitrone entkalken – so geht’s
Auch mit Zitrone beziehungsweise Zitronensaft können Sie Ihren Wasserkocher entkalken. Hier wirkt die Zitronensäure gegen den Kalk. Diese Methode bewährt sich vor allem für Stellen, die beim Wasser aufkochen nicht so leicht erreichbar sind (Ausguss).
Vorteile:
- Zitrone hinterlässt einen angenehmen Geruch
Nachteile:
- Hilft möglicherweise nicht bei starken Kalkablagerungen oder muss häufiger wiederholt werden
So verwenden Sie Zitronen für die Entfernung leichter Verkalkungen:
- Schneiden Sie eine Zitrone in der Mitte durch und reiben Sie die verkalkte Stelle mit der Schnittfläche ein. Drücken Sie dabei die Zitrone etwas zusammen, sodass der Saft austritt.
- Lassen Sie die Zitrone etwas einwirken und spülen Sie die Stellen anschließend mit klarem Wasser ab.
Handelt es sich um starke Verschmutzungen oder möchten Sie den gesamten Wasserkocher entkalken, dann sollten Sie Zitronensäure in Pulverform kaufen.
- Füllen Sie den Wasserkocher mit Wasser voll.
- Rühren Sie 3 Esslöffel Zitronensäurepulver ein und lassen Sie das Gemisch für 60 Minuten einwirken.
- Leeren Sie den Wasserkocher aus und wischen Sie diesen mit einem feuchten Tuch aus.
- Spülen Sie den Wasserkocher mit kaltem Wasser gründlich aus, damit alle Reste der Zitronensäure ausgespült werden.
- Wurde der Kalk entfernt, sollten Sie im Wasserkoch noch einmal klares Wasser aufkochen und ausspülen.
Achtung: Zitronensäure dürfen Sie nicht erhitzen. Dadurch entsteht ein weißer Belag, der wie der Kalk sehr schwer zu entfernen ist.
Wasserkocher mit Natron oder Backpulver entkalken
Kleinere Kalkablagerungen im Wasserkocher lassen sich mit Backpulver oder Natron entfernen.
Vorteile:
- Backpulver ist in der Regel im Haushalt vorhanden
Nachteile:
- Eignet sich eher für kleinere Ablagerungen
- Gefahr: Es entsteht eine chemische Reaktion, wodurch es sehr schäumt, was zum Überkochen führen kann
So verwenden Sie Backpulver oder Natron:
- Geben Sie eine Päckchen Backpulver in den Wasserkocher, alternativ verwenden Sie 2 Teelöffel Backpulver oder Natron.
- Füllen Sie Wasser hinzu, sodass der Wasserkocher halbvoll ist. Die Mischung schäumt stark, sodass der Wasserkocher nicht voll sein darf.
- Warten Sie bis sich das Pulver aufgelöst hat. Sie können den Vorgang durch Rühren mit einem Löffel unterstützen.
- Wenn sich das Pulver aufgelöst hat, bringen Sie das Wasser zum Kochen.
- Anschließend entleeren Sie den Behälter und prüfen, ob der Kalk entfernt wurde. In diesem Fall kochen Sie noch einmal klares Wasser auf, um alle Reste der Mischung zu entfernen.
- Sollte noch Kalk enthalten sein, müssen Sie den Vorgang wiederholen oder eine andere hier vorgestellte Methode anwenden.
Wasserkocher mit Aspirin oder Gebissreiniger entkalken
Tatsächlich lesen Sie im Internet immer wieder, dass Sie den Wasserkocher mit einer Aspirin-Tablette oder Gebissreiniger vom Kalk befreien. Beide Mittel enthalten in der Regel Zitronensäure und sprudeln stark, wodurch der Kalk entfernt wird. Allerdings handelt es sich hier um eine unübliche Nutzung der Mittel, weshalb wir diese nicht empfehlen. Hinzu kommt, dass sich damit nur leichte Verkalkungen entfernen lassen. Viele Anleitungen im Internet sind allerdings wenig hilfreich. Denn mit einer in einem Glas Wasser aufgelösten Aspirin-Tablette können Sie nicht viel bewirken.
So funktioniert die Entkalkung des Wasserkochers mit Aspirin oder Gebissreiniger:
- Füllen Sie den Wasserkocher zu zwei Dritteln mit klarem Wasser. Ein voller Wasserkocher könnte übersprudeln.
- Jetzt fügen Sie eine Tablette Aspirin oder Gebissreiniger hinzu und lassen das Gemisch einige Stunden wirken. Die besten Ergebnisse werden Sie erzielen, wenn die Mischung über Nacht einwirkt.
- Die Kalkablagerungen sollten dadurch gelöst werden.
- Leeren Sie den Wasserkocher und spülen Sie ihn möglichst mehrfach mit klarem Wasser aus.
- Um die Reste des Medikamentes zu entfernen, sollten Sie den Wasserkocher noch einmal vollständig füllen und das Wasser abkochen. Erst danach können Sie den Wasserkocher wieder verwenden.
Wasserkocher von außen reinigen
Häufig sieht die Wasserkanne nach einiger Zeit auch von außen schmutzig aus. Zuständig dafür ist auch der Kalk, der sich vor allem rund um den Ausguss absetzt und zu unschönen Flecken führt. Selbstverständlich können Sie die Wasserkanne nicht komplett in Essig versenken. Von außen genügt es in der Regel, wenn Sie die Kanne mit einem in Essig getränkten Tuch abwischen. Anschließend sollten Sie den Essig mit einem nassen (Wasser) Tuch gut abwischen. Auf diese Weise neutralisieren Sie den Essiggeruch.
Ihre Tipps und Ratschläge sind gefragt
Welche Erfahrungen haben Sie mit der Entkalkung Ihres Wasserkochers gemacht? Können Sie unseren Lesern weitere Tipps geben, wie diese ihren Wasserkocher entkalken können? Bitte nutzen Sie die Kommentare unterhalb des Artikels, um mit anderen Lesern zu diskutieren.
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