
Haben Sie auch eine E-Mail von einem Rechtsanwalt bekommen, in der dieser mit Ihnen sprechen oder kommunizieren möchte. Oft geht es um Geld, Spenden oder ein Erbe. Auch per Instagram, Facebook oder andere soziale Netzwerke nehmen die angeblichen Rechtsanwälte Kontakt auf. Doch was hat es damit auf sich, sind die Nachrichten gefährlich und wie sollten Sie sich verhalten?
Rechtsanwälte schreiben seit Jahren ahnungslose Verbraucher in Deutschland und Europa an, um mit diesen auf unkonventionelle Weise Kontakt aufzunehmen. In letzter Zeit sind die Kontaktversuche nicht auf E-Mails beschränkt, sondern finden auch in sozialen Netzwerken wie WhatsApp, Instagram, Facebook oder TikTok statt. Selbst in vermeintlich sicheren Messengern wie Telegram nehmen die Advokaten Kontakt mit ihren potenziellen Opfern auf. In der Regel haben die Absender Ihren Sitz im Ausland und beherrschen die deutsche Sprache nicht. Das klingt dann vielfach recht lustig.
Zum Lachen sind diese Kontaktaufnahmen allerdings nicht. Denn es fallen täglich auf diese Spam-Mails recht viele Verbraucher auf die Maschen der Betrüger herein. Tatsächlich schreibt Ihnen nämlich kein Rechtsanwalt oder eine Rechtsanwaltskanzlei, sondern Betrüger, die es auf Ihr Geld abgesehen haben. Wir warnen immer wieder vor Gefahr von E-Mails unbekannter Absender. In diese Kategorie gehören auch die Nachrichten von scheinbar schwerkranken Menschen, die ihr Vermögen angeblich spenden möchten. Fallen Sie auf die billigen Tricks dieser Banden nicht herein, die aufgrund ihrer früheren Herkunft auch als Nigeria-Connection bezeichnet werden.
So gehen die Kriminellen vor
Immer häufiger nehmen die Absender zunächst ohne einen erkennbaren Anlass Kontakt mit ihren Opfern auf. Sie möchten zunächst nur in Kontakt kommen und schauen, wer überhaupt antwortet. Zudem gewinnen sie auf diese Weise häufig ergänzende und wichtige Informationen, wie den Namen des Absenders, der bis zu diesem Zeitpunkt unbekannt ist. Eine Antwort auf diese Schreiben qualifiziert die Opfer. Denn wer die Masche kennt, würde wohl nicht zurückschreiben. Im weiteren Verlauf stellen die angeblichen Rechtsanwälte oder Notare häufig ein großes Vermögen in Aussicht. Meist geht es um Erbschaften, Lotteriegewinne, Kriegsbeute, Spenden oder Firmengelder. Teils geben sich die Absender auch als Soldaten oder Bankmitarbeiter aus, damit das Anliegen authentischer wirkt.
Ganz so einfach bekommen Sie das in Aussicht gestellte Vermögen jedoch nicht. Es gibt Hürden, die Sie als Empfänger nehmen müssen. Damit Ihnen das Geld überwiesen werden kann, müssen Sie angeblich zunächst Auslagen in Form von Anwaltsgebühren, Notarkosten, Steuern oder Bankgebühren übernehmen. Doch das gezahlte Geld ist für immer weg und das Vermögen gibt es nie.
So schützen Sie sich vor dem Betrug von Rechtsanwälten und Notaren
Damit Sie auf die billigen Tricks der Ganoven nicht hereinfallen, gibt es einige banale Sicherheitsmaßnahmen. Wenn Sie diese beachten, können Sie auf den Vorschussbetrug nicht hereinfallen. Die Polizei gibt folgende Tipps, die Sie unbedingt befolgen sollten:
- Reagieren Sie nicht auf Briefe, E-Mails oder Telefonate in denen Ihnen hohe Geldsummen versprochen werden (ausländische Lotteriegewinne, Nachlassregelung, Autos usw.).
- Treten Sie nicht in Vorleistung für irgendwelche Gewinne oder Wertgegenstände.
- Notieren Sie bei Anrufen die angezeigte Rufnummer und den Gesprächsinhalt.
- Melden Sie unaufgeforderte Anrufe/Gewinnbenachrichtigungen an die Bundesnetzagentur (Rufnummernmissbrauch).
- Fragen Sie im Zweifelsfall bei einer Polizeidienststelle nach.
- Nutzen Sie Internetsuchmaschinen und recherchieren Sie Inhalte der Briefe und E-Mails. Oft ist auch die Suche ganzer Textabschnitte möglich.
(Quelle: polizei-praevention.de).
Warnung: Diese Briefe und Absender sind gerade im Umlauf
Die nachfolgenden Briefe, E-Mails und Nachrichten wurden uns von unseren Lesern gemeldet. Falls Sie auch dubiose oder unglaubliche Briefe von Unbekannten erhalten, können Sie diese zu uns an redaktion@dermike.de weiterleiten. Wir prüfen diese, verfassen bei Bedarf eine Warnung und geben Ihnen auf Wunsch eine Rückmeldung. Mit Ihrer Hilfe können wir noch mehr Menschen vor diesen Gefahren warnen:
26.06.1971 Michael Weirsky (lebid.l@mx.jurimex.ua) möchte angeblich auch sein Vermögen spenden
26.06.2021 Charles W. Jackson Jr schreibt Ihnen per E-Mail
25.06.2021 E-Mail von Patrick Abioye. SA (infopatrickabioye@gmail.com)
Dies habe ich bekommen:
anaajbba@gmail.com Im Auftrag von Patrick Abioye. SA
Grüße von Rechtsanwalt Patrick.
Ich bin Rechtsanwalt Abioye Patrick. SA. Ich benötige Ihre Zustimmung
zur Transaktion von zwei Millionen Neunhunderttausend US-Dollar
(2.900.000,00 USD) im Nachlass und letzten Testament eines
Verstorbenen, der zufällig mein Kunde ist. Er trägt auch den gleichen
Nachnamen bei Ihnen, wahrscheinlich vielleicht Ihr Cousin oder naher
Verwandter. Er ist auch aus Ihrem Land. Ich möchte Sie seiner Bank als
seine nächsten Angehörigen vorstellen, damit die Bank die Zwei
Millionen Neunhunderttausend US-Dollar (2.900.000,00 USD) auf Ihr
Konto in Ihrem Land überweist. Ihre dringende Antwort ist bei dieser
Transaktion dringend erforderlich, bevor die Regierung sie übernimmt.
Nach meinen Recherchen könnten Sie sein Cousin oder seine nahen
Verwandten sein. Der IWF hat bereits mit seiner jährlichen Audition
begonnen und kann diesen Fonds konfiszieren, wenn er feststellt, dass
das Konto nicht mehr aktiv ist. Aus diesem Grund habe ich Sie
kontaktiert. Auch wenn Sie sich weigern, diesen Fonds in Anspruch zu
nehmen, wird die Bank das Konto als aufgegebenes Vermögen
beschlagnahmen und damit das Geld einziehen. Selbst mein Rassenstatus
erlaubt es mir oder jemandem in meiner Umgebung nicht, das Geld zu
beanspruchen.
Die Bankprüfungen haben begonnen und die Bank kann den Fonds
beschlagnahmen, wenn wir Zeit verschwenden sollten. Ich kann jedoch
nicht zulassen, dass die Arbeit dieses seriösen Kunden missbraucht
wird. Ich werde das Thema näher erläutern, sobald ich Ihre Antwort
erhalten habe.
Mit freundlichen Grüßen.
Abioye Patrick. SA
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